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„Zwischen Erwartung und Ermahnung: Qualitative Inhaltsanalyse von Geschlechterkonstruktionen islamistischer Online-Akteurinnen“
Von Benedikt Büchsenschütz und Niklas Brinkmöller
Wie bereits auf Seite 16 beschrieben, mussten alle 20 Kanäle festgelegten Kriterien entsprechen. Diese sind im Folgenden im Detail beschrieben.
Zum einen mussten sie die folgenden quantitativen und formalen Kriterien erfüllen:
Zur Einstufung als ‚weiblich gelesener Account‘ wurde festgelegt, dass eines der folgenden Kriterien zutreffen muss:
Trotz dieser Anhaltspunkte muss angemerkt werden, dass im Rahmen der Erhebung nicht abschließend festgestellt werden kann, ob die Accounts tatsächlich von sich weiblich identifizierenden Personen unterhalten werden, weshalb in dieser Publikation durchgehend von ‚weiblich gelesenen Accounts‘ gesprochen wird.
Um die Kanäle als islamistisch einzuordnen, mussten mindestens drei der aufgelisteten Kriterien zutreffen. Diese Kriterien wurden auch zur Einordnung der durch die Erhebung identifizierten Kanäle genutzt.
Weitere (eindeutige) Kriterien zur Einordnung von Beiträgen als antidemokratisch oder antipluralistisch sind bspw. die Ablehnung von demokratischen Staaten, Wahlen oder die Abwertung von Personen basierend auf Merkmalen bzw. Gruppenzugehörigkeiten wie bspw. Herkunft, Glaubenszugehörigkeit, geschlechtliche Identität, sexuelle Orientierung, Behinderung, ökonomische Möglichkeiten etc. Aus der bisherigen Recherche wurde jedoch klar, dass diese Arten von antidemokratischen und antipluralistischen Einstellungen von den Akteurinnen auf den Accounts selten explizit geäußert werden und somit bei der Auswahl der Accounts nur einen begrenzten praktischen Nutzen bieten.
Diese Kategorie umfasst alle Beiträge, die sich direkt an Frauen richten oder Eigenschaften behandeln, die das soziale oder biologische Geschlecht betreffen. Sie schließt Inhalte ein, die geschlechtsspezifische Rollen, Verhaltensweisen, Erwartungen, Normen und Werte thematisieren.
Den Frauen wird auch befohlen, ihre Stimme nicht zu erheben, weil ihre Stimme die Herzen anderer Männer in der Öffentlichkeit beeinflusst.
Sub-Kategorie 1: Körper und Erscheinungsbild
Die Sub-Kategorie „Körper und Erscheinungsbild“ wird verwendet, wenn in den analysierten Inhalten Erwartungen oder Vorstellungen thematisiert werden, die sich auf den Körper oder die äußere Erscheinung von Frauen oder weiblich gelesenen Personen beziehen. Dies umfasst gesellschaftliche, kulturelle oder religiöse Vorstellungen darüber, wie der Körper dargestellt, bedeckt oder inszeniert sein sollte und welche äußeren Merkmale als ideal oder normgerecht gelten. Neben der äußeren Darstellung werden außerdem Körperpflege und Hygiene einbezogen.
Die Schönheit der Frauen soll immer vor den Männern verborgen bleiben und sie sollen sich nicht vor fremden Männern entblößen. Es ist ihnen verboten, Hosen, Kapuzenmäntel, kurze Kleider usw. zu tragen.
Sub-Kategorie 2: Rollen und Erwartungen
Die Sub-Kategorie „Rollen und Erwartungen“ wurde angewendet, wenn in den analysierten Inhalten soziale Rollen und damit verbundene Erwartungen thematisiert werden, die Frauen oder weiblich gelesenen Personen zugeschrieben werden. Dies umfasst die Darstellung gesellschaftlicher, kultureller oder religiöser Vorgaben darüber, wie Frauen sich in bestimmten sozialen Kontexten zu verhalten haben, welche Positionen sie einnehmen sollten und welche Aufgaben ihnen zugeschrieben werden. Damit sind bspw. Rollen als Mütter, Ehefrauen oder Mitglieder in Bezugsgemeinschaften gemeint.
Die Ummah braucht Frauen, die ihre Kinder zu Gelehrten und tapferen Kämpfern erziehen, nicht Frauen, die sich schamlos auf Social Media zur Schau stellen.
Sub-Kategorie 3: Normen und Werte
Die Sub-Kategorie „Normen und Werte“ wird verwendet, wenn in den analysierten Inhalten gesellschaftliche, kulturelle oder religiöse Normen und Werte thematisiert werden, die das Verhalten von Frauen oder weiblich gelesenen Personen beeinflussen sollen. Dies umfasst die zugrundeliegenden Vorstellungen darüber, welche Werte als angemessen oder wünschenswert gelten, zum Beispiel in Bezug auf familiäre Pflichten, gesellschaftliche Teilhabe, Ausübung der Religion oder berufliche Tätigkeiten.
Der Prophet sall-Ahllahu alaihi wa sallam sagte: „Die schlimmsten Frauen sind diese, die Tabarruj begehen, die in Arroganz herumstolzieren. Und sie sind die Heuchler. Keiner von ihnen wird das Paradies betreten.“
Sub-Kategorie 4: Soziale Interaktion und Beziehungen von Frauen
Die Sub-Kategorie „Soziale Interaktion von Frauen“ umfasst die zwischenmenschlichen Beziehungen, die Kommunikation und die sozialen Dynamiken, in denen Frauen in verschiedenen Kontexten eingebunden sind, sei es in der Familie, der Ehe, im öffentlichen Raum oder in beruflichen Kontexten. Der Fokus liegt auf den Interaktionen und dem Handeln, die durch soziale Normen und Erwartungen beeinflusst werden, sowie auf Kommunikation und Interaktion, die bestimmte gesellschaftliche oder geschlechterbezogene Normen bestätigen oder (unbewusst) in Frage stellen (sollen).
Höre immer gut zu und befolge die rechtmäßigen Befehle deines Mannes.
Kategorie: Männlichkeit
Die Kategorie „Männlichkeit“ wird verwendet, wenn in den analysierten Inhalten spezifische Darstellungen, Zuschreibungen oder Konstruktionen von Männlichkeit thematisiert werden. Dies umfasst gesellschaftliche, kulturelle oder religiöse Vorstellungen darüber, welche Eigenschaften, Verhaltensweisen und Rollen als typisch männlich gelten.
Die Kategorie bezieht sich auf die Art und Weise, wie Männlichkeit in verschiedenen sozialen und kulturellen Kontexten konstruiert wird. Dies umfasst auch die Darstellung von Männlichkeit im Kontrast zu Weiblichkeit oder anderen Geschlechterrollen sowie die Mechanismen, die zur Bestätigung oder Hinterfragung dieser Vorstellungen beitragen.
„Wenn ein Mann ‚Audhu Billah‘ (ich suche Zuflucht bei Allah) sagt, wenn er wütend wird, so klingt sein Zorn (Wut) ab.“
Sub-Kategorie 1: Körper und Erscheinungsbild
Die Sub-Kategorie „Körper und Erscheinungsbild“ wird verwendet, wenn in den analysierten Inhalten Erwartungen thematisiert werden, die sich auf den Körper oder die äußere Erscheinung von Männern oder männlich gelesenen Personen beziehen. Dies umfasst gesellschaftliche, kulturelle oder religiöse Vorstellungen darüber, wie der Körper dargestellt, gepflegt oder inszeniert sein sollte und welche äußeren Merkmale als ideal oder normgerecht gelten. Zudem werden Vorstellungen zur Körperpflege und Hygiene in die Kategorie einbezogen.
Der Bart ist keine Sunnah. Der Bart ist Pflicht.
Sub-Kategorie 2: Rollen und Erwartungen
Die Sub-Kategorie „Rollen und Erwartungen“ wird verwendet, wenn in den analysierten Inhalten Rollenbilder und gesellschaftliche Erwartungen thematisiert werden, die sich auf Männer oder männlich gelesene Personen beziehen. Dies umfasst Vorstellungen darüber, wie Männer sich verhalten, welche Eigenschaften sie besitzen oder welche sozialen und beruflichen Rollen sie einnehmen sollten. Der Fokus liegt auf den konstruierten Rollenerwartungen an Männlichkeit, wie etwa als Ehemann, Vater, Sohn oder Freund sowie der damit verbundenen Symbolik und Bedeutung im jeweiligen Kontext.
Allah hat die Männer zu Beschützern gemacht, daher ist es VERPFLICHTEND für sie, ihre Frauen vor jeder Ursache von Fithnah zu bewahren.
Sub-Kategorie 3: Normen und Werte
Die Sub-Kategorie „Normen und Werte“ wird verwendet, wenn in den analysierten Inhalten gesellschaftliche Normen und Werte thematisiert werden, die sich auf Männer oder männlich gelesene Personen beziehen. Dies umfasst die kulturellen, sozialen und moralischen Normvorstellungen, die an Männer gestellt werden, sowie die Werte, die mit Männlichkeit assoziiert sind, wie zum Beispiel Stärke, Maskulinität oder Verantwortungsbewusstsein. Der Fokus liegt auf den übergeordneten Prinzipien und Überzeugungen, die das Verhalten und die Identität von Männern prägen und die in verschiedenen gesellschaftlichen Kontexten als erstrebenswert oder akzeptabel gelten.
Ein Mann wird dir die Ehe anbieten. Ein Junge der swt nicht fürchtet wird dir Zina anbieten.
Sub-Kategorie 4: Soziale Interaktion von Männern
Die Sub-Kategorie „Soziale Interaktion von Männern“ wird verwendet, wenn in den analysierten Inhalten das Verhalten, Handeln sowie die Kommunikation und die Beziehungen von Männern oder männlich gelesenen Personen im sozialen Kontext thematisiert werden. Dies umfasst die Art und Weise wie Männer miteinander und mit anderen Geschlechtern interagieren sowie die Ausführung von sozialen Rollen, die in Gruppen, Familien, Freundschaften oder der Ehe eingenommen werden. Der Fokus liegt auf den Normen und Erwartungen bezüglich des sozialen Handelns und der damit einhergehenden Dynamiken, wie etwa der Ausdruck von Gefühlen oder Dominanz, sowie der Einfluss von Geschlechterrollen auf diese Interaktionen.
Abu Huraira sagte: „Ein Gläubiger ist der Spiegel seines Bruders. Wenn er einen Fehler sieht, sollte er ihn korrigieren.“ [Abu Al-Bukhari, Nr. 238].
Kategorie:
Beziehung zwischen Frauen und Männern
„Beziehung zwischen Frauen und Männern“ wird verwendet, wenn in den analysierten Inhalten die Dynamik, Erwartungen und Rollen in Beziehungen zwischen Frauen und Männern thematisiert werden und Männer sowie Frauen gleichzeitig adressiert werden. Dies umfasst sowohl romantische oder partnerschaftliche Beziehungen als auch freundschaftliche, familiäre oder berufliche Interaktionen. Das Hauptaugenmerk liegt auf den gesellschaftlichen und kulturellen Vorstellungen über Geschlechterrollen in solchen Beziehungen, einschließlich Aspekten wie Machtverhältnissen, Kommunikation, emotionaler Nähe, Verantwortungs-teilung und gegenseitige Erwartungen.
Und irgendwann schenkt dir Allah einen Menschen, der dir alles gibt, wofür du gebetet hast.
Sub-Kategorie 1: Soziale Interaktionen zwischen Männern und Frauen
Diese Sub-Kategorie umfasst Beiträge, die sich mit den Beziehungen und Interaktionen zwischen Männern und Frauen befassen, insbesondere in Ehe, Familie und Alltag.
Wenn du nicht aus einer praktizierenden Familie kommst, stell‘ sicher, dass eine praktizierende Familie von dir kommt.
Sub-Kategorie 2: Normen und Werte
Diese Sub-Kategorie umfasst Beiträge, die geschlechterübergreifende moralische und religiöse Verhaltensregeln thematisieren. Ideale und Erwartungen, die Männern als auch Frauen als erstrebenswerte Eigenschaften zugeschrieben, und in der (romantischen) Beziehung zueinander als zentral formuliert werden. Hinzu kommen Beiträge, die die Werte und Normen für ein harmonisches Zusammenleben und die Stärkung der Familie oder Gruppierung in Bezug auf Geschlechterverhältnisse darstellen.
Allah, subhanahu wa ta’ala wird keinen Segen auf eine Harame Beziehnug = Zina legen. Das ist, als würde ich Bismillah vor der nächsten Zigarette sagen und danach Alhamdullilah Das kann nicht funktionieren auf Dauer. Lasst euch nicht von den trügerischen Schmetterlingen im Bauch täuschen. Der Shaytan gibt sein Bestes.
Kategorie:
Kein Bezug auf Geschlecht
Beiträge, die weder explizit noch implizit geschlechtsspezifische Aussagen, Erwartungen oder Rollenbilder thematisieren, werden dieser Kategorie zugeordnet. Dazu gehören Inhalte, die allgemeine religiöse, politische oder soziale Themen behandeln, ohne einen Fokus auf die Unterschiede oder Gemeinsamkeiten zwischen den Geschlechtern zu legen.
Und es ist dem Menschen unmöglich, irgendeine Ausrede zu benutzen, denn er tut dies nur in der Überzeugung, dass diese Gesetze besser sind als die Shari’ah, wie es unter denjenigen bekannt ist, die einen gesunden Verstand haben. Wer sich also von etwas abwendet und an etwas anderem festhält, glaubt er wirklich, dass es besser für ihn ist als die Shari‘ ah von Allah d [sic]?
Sub-Kategorie 1: Religionsbezug
Zu dieser Sub-Kategorie gehören Beiträge, die explizit religiöse Vorschriften, Gebote, Werte oder Glaubensinhalte thematisieren und dabei religiöse Texte, Lehren oder Autoritäten als Grundlage anführen. Dazu gehören Inhalte, die religiöse Praktiken (z. B. Gebet, Fasten) thematisieren. Auch religiöse Lebensweisheiten, ohne Bezug auf Geschlecht, werden der Kategorie zugeordnet.
Der Prophet Muhammad sagte: „Wer mit Gesundheit im Körper aufwacht, einen sicheren Aufenthalt hat und dessen Lebensunterhalt für den Tag gesichert ist, der ist, als wäre er im Besitz der ganzen Welt.“
Sub-Kategorie 2: Nicht zuordenbar
Zu dieser Sub-Kategorie gehören Beiträge, die in einer anderen Sprache als Deutsch oder Englisch, beispielsweise arabisch, verfasst sind und daher nicht vom gesamten Forschungsteam bearbeitet werden können. Zudem wurden der Kategorie Beiträge zugeordnet, die sich dem Team inhaltlich als nicht verständlich zeigten.
Abd al-Rahman Ibn Mahdi Al Maliki sagte; Dieser Junge (Ahmad ibn Hanbal) war ein Iman, als er noch im Bauch seiner Mutter war.
Sub-Kategorie 3: Internationaler Bezug
Beiträge, die Themen der Weltpolitik, die Rolle der internationalen Gemeinschaft oder den Nahost-Konflikt thematisieren, fallen unter diese Sub-Kategorie. Sie behandeln geopolitische Entwicklungen sowie die Einflussnahme globaler Akteur*innen auf regionale Konflikte und politische Dynamiken, aber auch regionale kulturelle Referenzen.
Leute sagen free Palastine, aber wissen nicht was passiert, wenn Palastine free ist.
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